Friedrich Spee Gesellschaft e.V. Düsseldorf

 

Bleistiftzeichnung von Hannes Esser, 1986.     

 

 

 

Quellen:

 

 

Theo G. M. van Oorschot hat fast sein gesamtes wissenschaftliches Leben der Edition und Interpretation des Werkes Friedrich Spees gewidmet. Die Spee-Freunde können deshalb mittlerweile auf die vierbändige Ausgabe der Schriften zurückgreifen.

 

Friedrich Spee. Sämtliche Schriften. Historisch-kritische Gesamtausgabe in vier Bänden. Hrsg. Theo G. M. van Oorschot. Francke. Tübingen und Basel.

Band 1: Trutz-Nachtigall.1985.

Band 2: Güldenes-Tugendbuch.1968.

Band 3: Cautio Criminalis 2., überarb. u. erw. Aufl. 2005

Band 4: "Ausserlesene, Catholische, Geistliche Kirchgesäng", ein Arbeitsbuch. 2005.

 

 

Van Oorschot hat die geistlichen Lieder in einer kompakten Sonderausgabe herausgegeben.

 

Friedrich Spee: Geistliche Lieder. Hrsg. Theo G. M. van Oorschot. Francke. Tübingen und Basel. 2007.

 

Die vermutlich auf Spee zurückgehenden moraltheologischen Schriften wurden im Umkreis der Trierer Spee-Freunde veröffentlicht:

 

Theologia moralis explicat. Ein Friedrich Spee zugeschriebenes Werk aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Hrsg. Helmut Weber. Spee Buchverlag Trier. 1996.

 

Der Ordnung halber sei auch hier auf das Spee Lesebuch unserer Spee-Gesellschaft verwiesen:

 

Friedrich-Spee-Lesebuch. Hrsg. im Auftrag der Friedrich-Spee-Gesellschaft Düsseldorf von Dieter Kunze. Mit Beiträgen von Walter Bröcker, Günter Dengel, Dieter Kunze, Theo G. M. van Oorschot und einer Einführung von Hans Müskens. -In: Vergessene Theologen, Band 6. LIT, Münster. 2., aktualisierte Auflage 2010.

 

 

 

 

 

Weitere Textausgaben:

 

 

Michael Härtling (Hrsg.): Friedrich Spee. Die anonymen geistlichen Lieder von 1623. -In: Philologische Studien und Quellen, Heft 63. Erich Schmidt-Verlag. Berlin. 1979.

(Nachdruck in TREDITION CLASSICS: Friedrich Spee: Die anonymen geistlichen Lieder. Tredition. Hamburg. 2012.)

 

 

 

Friedrich von Spee: Cautio Criminalis oder Rechtliches Bedenken wegen der Hexenprozesse. Aus dem Lateinischen übertragen und eingeleitet von Joachim-Friedrich Ritter. dtv 30782. München. 1982 (dann immer wieder neu aufgelegt).

 

Friedrich Spee: Güldenes-Tugenbuch. Auswahl, Bearbeitung und Einführung von Anton Arens. -In: Christliche Meister 40. Johannes-Verlag. Einsiedeln, Freiburg. 1991.

 

 

(Weiterführende Literatur kann man diesen Werken entnehmen.)

 

 

 

 

 

Zur Cautio:

 

 

Navina Kleemann: Friedrich Spee. Cautio Criminalis (1631). Entstehung, zeitlicher Hintergrund, Wirkung. Magisterarbeit. Westfälische Wilhelm - Universität Münster. Münster 2008 (bei historicum.net digitalisiert)

 

 

 

 

 

Zur Biografie:

 

 

Karl-Jürgen Miesen: Friedrich Spee. Priester Dichter Hexenanwalt. Droste. Düsseldorf. o.J.

 

Theo G. M. van Oorschot. Friedrich Spee von Langenfeld. Zwischen Zorn und Zärtlichkeit. Muster-Schmidt. Göttingen u. Zürich. 1992. (Persönlichkeit u. Geschichte 140)

 

Trotz des veralteten Forschungsstandes ist der biografische Aufsatz in der "Allgemeinen Deutschen Biografie", Band 35 (1893) noch immer lesenswert:

 

Guido Maria Dreves. Friedrich Spee. -In: ADB (Die ADB ist im Netz völlig digitalisiert.)

 

 

 

 

 

Zur Hexenproblematik:

 

 

Wolfgang Behringer: Hexen. Glaube. Verfolgung. Vermarktung (Beck'sche Reihe 2082). Beck-Verlag. München. 2002.

 

Rainer Decker: Hexen. (Wissen im Quadrat) Primus-Verlag. Darmstadt. 2010.

 

Gunther Franz u. a.: Hexenprozesse und deren Gegner im trierisch-lothringischen Raum. Verlag Rita Dadder. Weimar. 1997

 

Hetty Kemmerich: Sagt, was ich gestehen soll. Ingrid Lessing-Verlag. Dortmung. 2011³.

(Mit Hilfe Hartmut Hegelers wurde das Buch digitalisiert: http://www.anton-praetorius.de/downloads/Kemmerich_Hexenprozesse_Rheinland_Chronik_Einzelschicksale.pdf)

 

Brian P. Levack: Hexenjagd. Die Geschichte der Hexenverfolgung in Europa (Beck'sche Reihe 1332). Beck-Verlag. München. 1999 

Erika Münster-Schröer, Hexenverfolgung und Kriminalität. Jülich-Kleve-Berg in der Frühen Neuzeit. De Gruyter Verlag. Essen, Klartext 2017.

Rita Voltmar (Hrsg.): Hexenverfolgung und Herrschaftspraxis: Trirer Hexenprozesse, Quellen und Darstellungen. Paulinus-Verlag, Trier 2005.

 

(Siehe dazu Rezension von Harald Maihold, Uni Basel: [Rezension von] Hexenverfolgung und Herrschaftspraxis, hrsg. v. Rita Voltmer : Trierer Hexenprozesse, Quellen und Darstellungen 7, Spee, Trier 2005, VI, 344 S. - edoc (unibas.ch) )

 

Walter Rummel und Rita Voltmer: Hexen und Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit (Geschichte Kompakt). WBG. Darmstadt. 2008.

 

Rita Voltmar: Hexen: Wissen was stimmt (Herder Spektrum). Herde Verlag, München 2008.

 

 

(Siehe dazu auch: Eduard Kopp in Chrismon vom 26.07.2017: Hexenverfolgung – Was sind Mythen, Was historische Wahrheiten? Zwölf Wahrheiten über Hexenprozesse im Mittelalter | chrismon (evangelisch.de) )

 

 

In der Nummer 147 der Zeitschrift des Geschichtsvereins Prümer Land befindet sich ein Artikel HEXENWAHN, WIE EINE EPEDEMIE von Hans Dieter Arntz. Der Artikel bietet einen Überblick über die Geschichte der Hexenprozesse in der westlichen Eifel. Auf Seite 18 findet sich eine Passage, die in ihrer Tendenz eine Verwandschaft zu der Position von Walter Bröcker in unserem Spee-Lesebuch erkennen lässt: 

 

 

 

 

 

Die neueste Folge der Geschichtspublikation des SPIEGEL hat die Hexenverfolgung zum Thema. Unter der Überschrift GEGENBEWEGUNG bringt der Spiegel ein Ganseitiges Bild von Friedrich Spee. Der Schwerpunkt der Ausführungen liegt allerdings auf THOMASIUS und dem Arzt WEYER. Die Vorsitzende unserer Trierer Schwestergesellschaft, Dr. Rita Voltmar trägt ihre Forschungsergebnisse in einem Interview vor. Für Interessierte, die sich weiter informieren wollen, empfiehlt sie einschlägige Literatur (siehe oben).  

/Siehe auch Literatur.)

 

 

 

 

 

 

Für die Schule:

 

 

Rudolf W. Keck (Hrsg.): Friedrich Spee von Langenfeld (1591 - 1635). Sieben didaktische Versuche zu einem dramatischen Leben. Unterrichtseinheiten für Religion, Geschichte, Deutsch und Musik. Sekundarstufe I und II. Bernward-Verlag, Hildesheim, 1985. (Das Buch ist nur noch antiquarisch erhältlich.)

 

In der Reihe Königs Erläuterungen legt Gudrun Blecken ein Bändchen Lyrik des Barock vor.

Königs Erläuterungen. Spezial. Analyse / Interpretation. Bange Verlag. Hollfeld. 2013.

 

Das Büchlein führt in einem ersten Teil in die Epoche des Barock ein und klärt die wichtigsten Begriffe. Man muß der Autorin bescheinigen, daß sie auf knappstem Raum fundierte erste Orientierung bietet. Im zweiten Teil werden einzelne Autoren mit einem Gedicht vorgestellt. Dem jeweiligen Gedicht ist ein Analyse / Interpretationsvorschlag beigefügt.

Friedrich Spee ist mit „Anders Liebgesang der gespons JESV. Zum Anfang der Sommerzeit“ (1649) vertreten.

 

 

 

 

 

Zum Schmökern:

 

 

Der Journalist, Lektor und Schriftsteller Wolgang Lohmeyer (1920-2011) schrieb eine "Hexentrilogie". Diese besteht aus den Titeln "Die Hexe", "Der Hexenanwalt", "Das Kölner Tribunal".

Es handelt sich um historische Abenteuer - und Unterhaltungsromane. Sie basieren auf umfangreichen Quellenstudien und vermitteln ein Bild von Friedrich Spee und seiner Zeit, wie es durchaus gewesen sein könnte. Die Bücher hatten und haben in verschiedenen Ausgaben hohe Auflagen und sind teilweise im Buchhandel und teilweise in Antiquariaten erhältlich.

Ein ähnliches Unternehmen hat in jüngster Zeit Claus-Peter Lieckfeld gewagt. Er geht von dem Attentat auf Spee und dem von ihm erfundenen lutherischen Attentäter aus. Von diesem Konflikt ausgehend, entwickelt er einen farbenreichen, prallen Barockroman. Wie Lohmeyer hat er ausführliche historische Studien betrieben, so dass auch für diesen Roman gilt: So könnte es gewesen sein.

Gegen Ende seines Lebens gab Wolfgang Lohmeyer GEDICHTE AUS 60 JAHREN herraus. In diesem Band findet sich folgendes Gedicht, dass im Umkreis seiner Spee-Romane entstanden ist:

 

CANTUS V

 

 

Seht diesen Mann: er widerstand

dem Irrtum und dem Wahne,

schrieb eines Tags mit fester Hand

vernunft auf seine Fahne. 

Die hat ihn jäh, als gottesgnad´,

bestürzend überfallen;

wie steht er nun auf seinem Pfad

verlassen gar von allen!

Wie, ach, so schaudervoll allein, 

verängstigt und beschwerlich.

Vernunft ist wohl ein Widerschein

von Gott - doch höchst gefährlich.

Nun seht, wie man den Mann geplagt,

als er das Denken wagte:

Wer seine Obrigkeit verklagt,

ist bald der Angeklagte!

 

 

 

Claus-Peter Lieckfeld: Anwalt der Hexen. Pater Spee...und der Mann, der ihn zweimal traf. Eine Reise in den Dreißigjährigen Krieg. Vedra Verlag München. 2011.

 

 

Ingeborg Engelhardt (1904-1990) legte 1971 das Jugendbuch "Hexen in der Stadt" vor, das Originaltexte Spees integriert. Der Roman gehört zu jenen Jugendbüchern, deren Leserschaft eigentlich keine Altersbegrenzung nach oben hat. Das Buch ist in etlichen Auflagen erschienen, hat viele Freunde gefunden und ist schon seit langem im Schulunterricht der Mittelstufe angekommen.

 

Ingeborg Engelhardt: Hexen in der Stadt. Union Stuttgart. 1971. (Jetzt dtv Junior 71 96)

 

  

Dem österreichischen Schriftsteller Elmar Bereuter gelang mit seinem ersten Roman "Die Schwabenkinder" gleich ein Bestseller, der auch verfilmt wurde. Es folgten zwei historische Romane: "Hexenhammer. Roman über die Anfänge der Hexenverfolgung" und "Die Lichtfänger. Roman aus der Zeit der Hexenverfolgung". In den Romanen Bereuters tritt Friedrich Spee nicht selbst auf, aber Motive und Hintergründe seiner Welt werden lebendig. Bereuter versteht es ausgezeichnet, die geschichtliche Zeit in ihren Gestalten und Ideen auf unterhaltsame Weise darzustellen. 

 

Elmar Bereuter: Hexenhammer. Roman über die Anfänge der Hexenverfolgung. Derselbe: Die Lichtfänger. Roman aus der Zeit der Hexenverfolgung. (Beide in Piper-Taschenbücher; Eine Neuauflage ist von dem Verlag angekündigt.)

 

 

 

Literarisches Fundstück: Ludwig Tieck: Hexensabbat

 

Die 1832 erschienene Novelle gehört zu den weniger bekannten Werken Tiecks. So stolperten wir auch mehr durch Zufall über den Text und da besonders über den Schluss, denn dort heißt es:

 

Aber das Vermögen, das Leben der Angeklagten war verschwunden und längst vernichtet. Friedrich, so wenig wie Sophie oder deren Kinder, wollten bei dieser Ehrenerklärung gegenwärtig sein. An derselben Stelle, wo vor vielen Jahren die Angeklagten waren verbrannt worden, wurde, nachdem man ihre Ehrenrettung laut vorgelesen hatte, eine lustige Komödie gespielt, über welche die Zuschauer viel lachten. Und doch war dieser unsinnige Hexenprozeß nur der erste große in Europa, nach dessen Form bis 1700, bis auf Thomasius' und Spees Einrede, so viele Unschuldige und Wahnsinnige dem Feuer geopfert wurden.

 

Tieck entnahm den Stoff den Memoiren des Jaques du Clereq, wo ausführlich von einem Hexenwahn in der Stadt Aras im Jahre 1459 berichtet wird. In seiner Novellenbearbeitung gelingt es Tieck, die handelnden Individuen trotz psychologischer Vertiefung als Teile eines pathologischen Soziogrammes erscheinen zu lassen. 

 

 

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